Mausoleum wird KGS-Literaturprojekt

Schüler sollen Geschichten schreiben / Förderverein wählt Dirk Oerzen zum neuen Vorsitzenden

Von Tobias Lehmann

Hemmingen. Die KGS Hemmingen stellt das Mausoleum Carl Graf von Alten in den Mittelpunkt eines literarischen Projekts. Mit dieser Mitteilung verabschiedete sich Reinhard Schütze aus seiner fünfjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzender des Fördervereins Mausoleum. Er kandidierte in der Jahresversammlung am Freitagabend im Bürgersaal aus persönlichen Gründen nicht mehr. Schütze hatte 2018 erstmals ein Schulprojekt gemeinsam mit der KGS entwickelt, das sich um das historische Baudenkmal im Sundern drehte.

Zwölf Schülerinnen und Schüler hatten seinerzeit jeweils eine Gruselgeschichte geschrieben, in die das Mausoleum eingebaut wurde. Alle Geschichten wurden anschließend in dem vom Förderverein herausgegebenen Sammelband mit dem Titel „Der ruhelose Graf und andere Gruselgeschichten“ veröffentlicht. „Der Band kann in den Hemminger Buchhandlungen immer noch gekauft werden“, sagte Schütze. Die damals noch freiwillige Aktion wird jetzt Teil des Lehrplans in der KGS.

Alle Schüler des siebten Jahrgangs müssen sich ab dem nächsten Schuljahr literarisch mit dem Mausoleum auseinandersetzen. „Das kann in Form einer Kurzgeschichte, einer Ballade oder auch einem Gedicht sein“, sagte Schütze. Ziel sei es, die literarischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Schütze regte an, dass der Verein sich darum kümmern sollte, die besten Geschichten jährlich auch zu veröffentlichen. „Das freut die Schüler und ist eine gute Werbung für uns“, sagte er und bot an, sich auch selbst darum zu kümmern.

Oerzen und Schütze

Zu Schützes Nachfolger wählten die 14 anwesenden Gäste in der rund zweistündigen Sitzung einstimmig den 64-jährigen Dirk Oerzen aus Wilkenburg. Er war zuvor schon zwei Jahre Schützes Stellvertretender. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde der bisherige Kassenwart Dirk Jüchter gewählt. Vor Schütze hatte Jüchter den Verein auch schon als Vorsitzender geleitet. Neuer Kassenwart ist Gerhard Beckendorff.

Oerzen bedankte sich bei Schütze für dessen großes Engagement und bezeichnete ihn als „der kleine Hase“. Die Anspielung bezog sich auf den Architekten Conrad Wilhelm Hase (1818 bis 1902), der das Gebäude nach einem Entwurf von Georg Ludwig Friedrich Laves im Jahr 1842 fertigstelle. Unter der Leitung von Reinhard Schütze wurde die umfassende Sanierung der Ruine des Mausoleums mit dem Einbau der Kreuzblume aus Sandstein 2020 beendet. „Seit Gründung des Fördervereins 1987 haben wir zur Erhaltung des Mausoleums insgesamt rund 140 000 Euro investiert“, sagte Schütze.

Oerzen ist selbst Architekt und war unter anderem im Bereich der Denkmalpflege in der niedersächsischen Bauverwaltung tätig. Er sagte, dass größere Investitionen in das Bauwerk bis auf Weiteres nicht nötig seien. Jetzt gehe es um die regelmäßige Pflege und darum, dass Bauwerk noch bekannter zu machen. Der 64-Jährige kündigte bereits an, dass der Förderverein auch dieses Jahr wieder am Tag des offenen Denkmals und am Großraumentdeckertag teilnehmen wird.

Schon seit 2015 setzt sich der Förderverein für die Gründung eines Stadtarchivs in Hemmingen ein. Diese Forderung bleibt auch bestehen. Schütze hatte deshalb sogar eine Resolution vorbereitet, die als Unterschriftenaktion veröffentlicht werden sollte. „Der neue Vorstand will sich darüber aber zunächst intern noch einmal abstimmen“, sagte Schütze. Schütze warb jedoch dafür, dass Thema nicht auf die lange Bank zu schieben. „Das Stadtarchiv muss in Hemmingen wieder auf die Tagesordnung kommen“, sagte er.

Quellenangabe: Hemmingen/Pattensen vom 02.05.2022, Seite 1

Bericht von der MV 28.02.2020

Mausoleumsverein plant Kinderaktionen

Neue Kreuzblume: Sandsteindekoration für Turmspitze soll bis Juni fertig sein / Vorstand bestätigt

Von Torsten Lippelt

Hemmingen-Westerfeld. Viel Erfreuliches über die Arbeit des Fördervereins Mausoleum Graf Carl von Alten wusste am Freitagabend dessen Vorsitzender Reinhard Schütze im Bürgersaal in Hemmingen-Westerfeld zu berichten. Den anwesenden zehn Mitgliedern teilte er im Rahmen seines Berichtes zur Jahresversammlung mit, dass die angestrebte Reproduktion der ehemaligen Kreuzblume aus Sandstein über dem Eingang zum Mausoleum nun kurz vor der Realisierung stehe.

„Bis Juni ist sie fertig“, versprach Schütze erfreut. Beauftragt mit den Arbeiten wurde dafür der Ricklinger Steinmetz Lars von Berg. Das dekorative Element am ehemaligen Grab des bei der Schlacht von Waterloo (1815) gegen Napoleon erfolgreichen hannoverschen Generals Graf Carl von Alten wurde nach alten Vorlagen am Computer errechnet. Bis zu 3000 Euro der geschätzten Kosten übernimmt dabei Heinz Wiegmann, der Ehrenvorsitzende und Mitbegründer des Mausoleumsvereins. Dafür hat er bereits vor Jahren ein Konto eingerichtet.

In seinem Jahresbericht für 2019 verwies Reinhard Schütze auf die konstante Mitgliederzahl von 28 an örtlicher Geschichte Interessierten.

Schreibwettbewerb für Kinder

„Leider ermöglichen die Lehrpläne der Schulen diesbezüglich keine konstante inhaltliche Zusammenarbeit mit uns“, bedauerte Schütze. Er verwies jedoch auf die erfolgreiche Kooperation mit der KGS Hemmingen, zu der die im letzten Jahr erfolgte Vergabe und Ehrung von zwölf Schülern vom Schreibwettbewerb Geister- und Gruselgeschichten mit Bezug zum Mausoleum gehörte. Bei gleich zwei von den Kindern sehr gefragten Sommer-Ferienpassaktionen ist im Rahmen von Nachtwanderungen zum Mausoleum dort dann im Fackelschein aus den Texten vorgelesen worden.

Zu den vielfältigen Vereinsaktivitäten zählten unter anderem auch das aus erhaltungstechnischen Gründen erfolgte Auswechseln von 47 maroden Steinen am Mausoleum durch entsprechend vorhandene andere Steine. Dies kostete rund 2300 Euro. Die Schülertexte wurden als Buch in einer Auflage von 200 Exemplaren beim Hemminger Ganymed-Verlag veröffentlicht und für 7 Euro das Stück bis auf wenige Restexemplare aktuell bereits verkauft. Die Ostereiersuche der Kinder gehörte 2019 ebenso zu den erfolgreichen Veranstaltungen, wie die Vereinspräsentation beim Hemminger Stadtfest im Strandbad und der landesweit im Rundfunk gesendete Besuch in der NDR-Plattenkiste.

Bei den Wahlen wurde dann das Vorstandsteam einstimmig bestätigt und erweitert: Neben dem aktuell nicht zur Wahl stehenden Vorsitzenden Reinhard Schütze und dessen Stellvertreter Dirk Oerzen wurde Dirk Jüchter für ein weiteres Jahr als Kassenwart in seinem Amt bestätigt. Linda Oerzen ist ebenso weiterhin für den Vorstand als Schriftführerin aktiv. Zur neuen Beisitzerin wurde in Abwesenheit Julia Juschkewitz gewählt.

Im Rahmen einer erweiterten Öffentlichkeitsarbeit ist das Faltblatt über das Mausoleum seit Ende September nun in einer Auflage von jeweils 250 Exemplaren neben Deutsch auch in Englisch, Französisch und Polnisch zu lesen. Auch der Internetauftritt des Vereins wurde Ende Oktober aktualisiert.

Verein plant Aktionen

Im Ausblick auf 2020 verwies der Vereinsvorsitzende auf die Beteiligung mit einem Infostand in der Mensa am Tag der offenen Tür der KGS Hemmingen am Freitag, 6. März, ab 15 Uhr. Darüber hinaus ist für Ostersamstag wieder ein Ostereiersuchen für Kinder am Mausoleum geplant und am 11. April ein Erinnern an den 180. Todestag des Grafen Carl von Alten. Im Mai oder Juni soll es einen Lavespfadbesuch bei Derneburg/Uslar geben. Schütze schlug auch vor, dass der Verein bei Interesse einen Besuch in Belgien von Waterloo und Brüssel organisiert. Ein Datum nannte er nicht.

Mit jeweils 16 Kindern stehen im Rahmen des Sommerferienpasses für den 20. Juli und 17. August begleitete Nachtwanderungen zum Mausoleum auf dem Programm.


Quellenangabe: Hemmingen/Pattensen vom 02.03.2020, Seite 1